Wein selber machen: in wenigen Schritten zum eigenen Wein

Sie haben Weinstöcke im Garten und möchten die Trauben selbst keltern? Oder einmal einen Wein selbst herstellen, der Ihren Namen und Ihre Handschrift trägt? Dann steht Ihnen mit unserer Anleitung für die Weinherstellung nichts mehr im Wege! Erfahren Sie, welches Zubehör Sie benötigen und wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie Wein selbst herstellen möchten. Wir wünschen Ihnen vorab schon viel Freude und gutes Gelingen!

Dieses Zubehör ist unerlässlich:

  • Weintrauben; Achtung: Tafeltrauben eigen sich nicht zur Weinherstellung!
  • Gärbehälter bzw. Glasballon 15l
  • Gärverschluss bzw. Gäraufsatz
  • Fruchtpresse
  • Oechslewaage/Mostwaage
  • Reinzuchthefe
  • Zucker
  • Milchsäure
  • Küchenwaage
  • Trichter in verschiedenen Größen
  • Filtertuch aus Leinen, Baumwolle oder Nylon
  • Glasflaschen mit Drehverschluss oder Korken

Nachdem Sie das erforderliche Zubehör zusammengestellt haben, können Sie mit der Herstellung Ihres eigenen Weines beginnen. Als Richtwert kann angegeben werden, dass 14-15 Kilogramm Weintrauben 10 Liter Wein ergeben. Zuerst müssen die Weintrauben mithilfe einer Fruchtpresse gemahlen oder zerstampft werden. Dieser Fruchtbrei wird bei der Weinherstellung als Maische bezeichnet und ist der wichtigste Rohstoff. Achten Sie darauf, dass Sie nur reife, frische Trauben verarbeiten und sortieren Sie faule oder noch nicht ganz reife Früchte aus. Nun können Sie mithilfe der Oechslewaage den Zuckergehalt bzw. das Mostgewicht in der Maische messen und so auf den späteren Alkoholgehalt Ihres Weins schließen. Die Formel hierfür lautet: Mostgewicht [°Oe] / 8 = Alkoholgehalt [%vol]. Sollte Ihnen der künftige Alkoholgehalt zu gering sein, können Sie der Maische noch Zucker beigeben, um so den späteren Alkoholgehalt zu erhöhen. Grund hierfür ist, dass bei der alkoholischen Gärung Zucker zu Alkohol und Kohlendioxid abgebaut wird. Nun geben Sie dem Gemisch noch ein wenig Milchsäure hinzu, um später ein ausgewogenes Aroma zu erhalten. Abschließend geben Sie noch Reinzuchthefe zur Maische, damit aus dem Traubensaft selbst hergestellter Wein werden kann.

Nun füllen Sie die Maische in einen vorher gründlich gereinigten Gärbehälter. Dazu empfehlen wir Ihnen einen Glasballon mit einem Fassungsvermögen von 15l. Dichten Sie den Gärbehälter mit einem Gärverschluss ab und stellen Sie ihn in einen kühlen Raum mit ungefähr 12-18 °C Raumtemperatur. Nun beginnt die Gärphase; die Gärung können Sie anhand der Bläschenbildung im Gärverschluss gut erkennen. Das Blubbern im Gärverschluss zeigt an, dass die Hefe arbeitet und Zucker zu Alkohol und Kohlendioxid abbaut. Das Kohlendioxid steigt dann nach oben und durch den Gärverschluss aus dem Glasballon heraus. Lässt die Blasenbildung nach oder versiegt ganz ist die Gärung abgeschlossen, was nach 2-3 Wochen der Fall ist. Nun ist es Zeit den Wein abzustechen. Abstechen ist im Fachjargon der Ausdruck für die Trennung des Weins vom Trub, dem Bodensatz, der sich am Flaschenboden abgesetzt hat. Dies können Sie durch vorsichtiges Abgießen erledigen. Achten Sie hierbei unbedingt darauf, den kompletten Bodensatz vom Wein zu trennen. Nun können Sie Ihren selbst hergestellten Wein in saubere Glasflaschen abfüllen. Nutzen Sie hierfür am besten einen Trichter in passender Größe, so gestaltet sich das Umfüllen am einfachsten und saubersten. Wichtig ist, dass Sie die Flaschen immer voll füllen und so wenig Luft wie möglich in der Flasche belassen. Verschließen Sie die Flaschen anschließend mit einem Drehverschluss oder einem Korken – fertig ist Ihr erster selbst gekelterter Wein!

Der so selbst hergestellte Wein sollte innerhalb von 6 Monaten genossen werden. Lagern Sie ihn in einem kühlen, nicht allzu hellen Raum und gönnen Sie sich eine Flasche Ihres eigenen Weins zu besonderen Anlässen oder einer Party. Versehen mit einem selbst entworfenen Etikett wird Ihr Wein zu einem wahren Unikat und eignet sich auch bestens als außergewöhnliches Geschenk für Freunde und Verwandte.