Airén ist eine Weißweinsorte, die eigentlich ausschließlich in Spanien angepflanzt wird. In Andalusien wird Sie auch Lairén oder Aidé bezeichnet. In La Mancha wird heisst sie meist als Valdepeñas oder Manchega. Diese Rebsorte ist mit mehr als 300.000 ha eine meistangebauten Rebsorten der Welt. Ihre Anbaufläche ist jedoch stark rückläufig. Ende der 80er Jahre wurde noch fast eine halbe Million ha angebaut. Dennoch ist mehr als ein Drittel der spanischen Rebfläche oder fast das Doppelte der gesamten Rebfläche Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zusammen mit dieser Rebe bepflanzt.
Der Grund des starken Rücklaufs ist hauptsächlich, dass die Reben speziell in ihrer Heimat, in La Mancha und Valdepeñas, mit großen Stockabständen gepflanzt werden müssen. Daher wird sie meist in niederer Buschform erzogen. In anderen Weinbaugebieten ist die Stockdichte zwar mit 5.000 bis 10.000 Reben/Hektar, dennoch ist sie ist relativ anspruchslos und sehr widerstandsfähig gegen Hitze. Damit ist sie ideal geeignet für den Anbau in heißen Weinbaugebieten.
Aus der Airén Rebsorte wird heller und neutraler Weißwein mit einem hohen Alkoholgehalt hergestellt. Die aus ihr gemachten Weine sind oft sehr rustikal, oxidationsanfällig und von minderer Qualität. Sie dienen auch heute noch meist als Grundwein zur Destillation der spanischen Weinbrände.
Erst durch die moderne Wein-Technik, wie zum Beispiel Temperaturregelung und die damit verbundene kontrollierte Gärführung, wird Airén auch zu frischen und trockenen, schnell zu trinkenden Weißweinen vergoren. Es gibt auch Versuche mit Weinausbau in Barriquefässern. In mehrerer Hinsicht kann die spanische Traube mit der französischen Ugni Blanc verglichen werden, die zur Cognac-Herstellung verwendet wird.